Eine WWOOFerin erzählt
WWOOF verbindet: „Worldwide Opportunities on Organic Farms“ ist eine Organisation die Menschen und ihre Höfe an Freiwillige vermittelt, die gern neue Erfahrungen sammeln wollen oder einfach eine Auszeit vom Alltag nehmen wollen. Es liegt ein großer Fokus auf Austausch und gegenseitigem Lernen. Das Schöne: die unterschiedlichsten Menschen kommen zusammen, die diverse Lebensgeschichten und Handwerke mitbringen. WWOOF soll für alle einen Mehrwert bieten. Es ist für die Helfenden kostenlos. Sie bekommen Unterkunft und Verpflegung gestellt und dafür unterstützen sie die Höfe und lernen im besten Fall einiges dabei.
Wir hatten Anfang August Nik am Posthof. Nik kommt aus Hildesheim, ist 28 Jahre alt und schenkte uns für knapp 2 Wochen Unterstützung. Wir haben mit ihr ein kleines Interview geführt.
Was hat dich zum wwoofen bewegt?
Ich hatte das Gefühl, mich im Leben neu orientieren zu wollen und meinen Horizont zu erweitern. Und auch einfach neue Erfahrungen zu sammeln. Dafür bietet WWOOFing tolle Gelegenheiten. Man trifft an neuen Orten neue Menschen, man lernt sich kennen und teilt meist ähnliche Werte. Ich habe für mich auch Projekte ausgesucht, die ich sinnvoll und eben unterstützenswert finde.
Wie sieht hier so ein Tag für dich aus?
Meist spreche ich schon am Abend vorher mit der Person ab, die mich anleiten wird und an dem Tag hauptsächlich ansprechbar ist, wann es losgeht. Das ist meist etwas zwischen 9 und 12 Uhr, je nachdem wie es mit anderen Arbeiten oder Kinderbetreuung läuft. Gegen 10 Uhr mach ich meist die Schafe, gebe ihnen Futter, frische das Wasser auf und streue die Strohmatratze nach. Um 11 Uhr kümmere ich mich um die Hühner. Dann stand jeden Tag andere Arbeit auf dem Programm: Mauer verspachteln, Garten jäten oder Holz weg stapeln.
Gearbeitet wird dann bis nachmittags und dann mache ich manchmal noch Ausflüge mit dem Rad oder zu Fuß. Beispielsweise habe ich das Keramikcafé am Bistensee besucht, bin am Nord-Ostsee-Kanal Rad gefahren, war im beliebten Eisstübchen am Kanal Eis essen und habe mich an meinem freien Samstag mit einer Freundin in Hamburg getroffen. Abends habe ich dann immer bei einer Familie oder Person mit zu Abend gegessen und Zeit in Gemeinschaft verbracht.
Gibt es Tätigkeiten, die du hier neu erlernen konntest?
Also nichts komplett Neues, aber vertiefen konnte ich vieles. Zum Beispiel das Verspachteln der Mauern habe ich schon mal im Haus meines Bruders gelernt und konnte es jetzt nochmal üben. Ganz neu war das Traktorfahren und die Arbeit mit dem Holzspalter. So etwas wie Freischneidern habe ich aber schon häufig gemacht.
Hast du einen Lieblingsort am Hof?
Oh, das finde ich schwierig. Ich mag jede Ecke hier. Überall, wo ich bin, ist es schön. Alle Orte, an die ich neu komme, finde ich einfach traumhaft. In der Umgebung fand ich die bergige Spazierstrecke Nähe der Eider wunderschön, da sieht alles so abenteuerlich aus. Auch das Stück Kiefernwald angrenzend an das Grundstück fand ich wunderschön.
Was nimmst du aus deiner Wwoofing-Erfahrung hier am Hof mit?
Wirklich ganz viel… Diese friedliche und wunderschöne Atmosphäre hier am Hof. Die lieben Menschen, die ich hier um mich rum habe. Dieses solidarische, gemeinschaftliche Gefühl. Und auch ganz viel Inspiration, wie man so ein Gemeinschaftsleben gestalten kann, wie man Gemüse anbaut, mit den Kindern lebt und auch Tierhaltung. Diese Aktionsenergie, die ich hier wahrgenommen habe, nehme ich mir gerne mit.
Wie geht es für dich weiter?
Als Nächstes geht es auf einen kleinen Hof in der Nähe von Osnabrück zum Hofsitting. Ich war schon ein Mal dort wwoofen und werde mit einer anderen Wwooferin auf die Tiere und den Hof aufpassen, während die Besitzerin im Urlaub ist.
Vielen Dank, Nik, für deine tatkräftige Unterstützung hier am Hof. Wir freuen uns riesig auf dein „Come-back“, wenn wir dich hier mal wieder begrüßen dürfen! |